Professur für Medizinische Psychologie
Biographie
Prof. Dr. Johannes Laferton, studierte Psychologie an der Universität Salzburg (2005-2010) und promovierte im Anschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter der AG Klinische Psychologie und Psychotherapie am Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg (2014; Doktorvater Prof. Dr. W. Rief) zum Thema psychologischer Interventionen zur Erwartungs-optimierung bei Patient*innen vor der Herz-Bypass-Operation. Im Anschluss war Johannes Laferton als Post-Doc an der Harvard Medical School, der Psychologischen Hochschule Berlin und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg tätig. Im Wintersemester 2018/2019 vertrat er die Professur für Klinische Psychologie (W2) an der Philipps-Universität Marburg.
Parallel zur Promotion absolvierte Johannes Laferton die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten am Institut für Psychotherapieausbildung Marburg (IPAM) und erhielt 2016 die Approbation mit Fachkunde Verhaltenstherapie. Klinische Tätigkeiten übte er an der Psychotherapie-Ambulanz Marburg, der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Zentrum für Affektive Erkrankungen am Vivantes Humboldtklinikum in Berlin und zuletzt an der Hochschulambulanz der Psychologischen Hochschule Berlin als Stellvertretender Leiter und Psychotherapeut aus.
Lehrtätigkeit
Johannes Laferton verfügt über eine langjährige und breite Lehrerfahrung in den Fächern Klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie und Medizinische Psychologie. Er lehrte in über 20 verschiedenen Lehrveranstaltungen an der Philipps-Universität Marburg, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der TU Braunschweig, dem Deutschen Herzzentrum Berlin und der Psychologischen Hochschule Berlin im Studiengang Psychologie (B.Sc./M.Sc.) und als Dozent in der Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten. Um in seinen Lehrveranstaltungen Fachwissen mit Praktischem Anwendungswissen zu verknüpfen kann Johannes Laferton auf mehrjährige klinische Erfahrung in Medizin und Psychotherapie zurückgreifen.
Forschung
Die Forschung von Johannes Laferton fokussiert auf Patientenerwartungen als Veränderungsmechanismus in medizinischen und psychologischen Behandlungen. Im medizinischen Rahmen arbeitet er an der Nutzung von Placebo-Effekten zur Verbesserung des Behandlungsergebnisses bei chirurgischen Eingriffen. Zusammen mit Kollegen der Philipps-Universität Marburg entwickelte und evaluierte er EXPECT, eine psychologische Kurzintervention zur Optimierung von präoperativen Erwartungen.
Weiterhin untersucht Johannes Laferton Stress- und Arousal-bezogene Erwartungen (Stress Beliefs) als potenziellen neuen Mechanismus zur Erklärung psychologischer und psychosomatischer Beschwerden. Zusammen mit Dr. Susanne Fischer (Universität Zürich) entwickelte er die Beliefs about Stress Scale, ein psychometrisch evaluiertes Instrument zur Messung stressbezogener Erwartungen. Durch die weitere Untersuchung psycho-physiologischer Mechanismen von Stress und Arousal zielt die Forschung von Johannes Laferton darauf ab, neue Erkenntnisse bereitzustellen, mit denen sich die Wirksamkeit psychologischer Interventionen für Stress- und Angstbezogenen Störungen verbessern lässt.
Die Arbeiten von Johannes Laferton wurde in mehr als 20 internationalen Zeitschriften mit peer-review und mehreren Buchkapiteln veröffentlicht. Johannes Laferton erhielt für seine Forschung mehrere Auszeichnungen, unter anderem durch die Emerging Talents Initiative der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Young Investigator Scholarship der American Psychosomatic Society und ein Post-Doc Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).