Sentiment override and the proliferation of redundant constructs in relationship science: A cautionary tale
Die Beziehungsqualität ist das am meisten untersuchte Konstrukt in der Beziehungswissenschaft. Überraschenderweise ist jedoch nach wie vor unklar, welche Konstrukte Facetten der Beziehungsqualität sind und welche unabhängige Prädiktoren darstellen. Benjamin Karney und sein Team haben den Grad der Redundanz zwischen verschiedenen Beziehungskonstrukten in mehreren großen Studien untersucht. Sie konnten zeigen, dass die gemeinsame Varianz zwischen den Items verschiedener Konstrukte größtenteils auf einen einzigen allgemeinen Faktor zurückgeht. Diese Ergebnisse unterstreichen den starken Einfluss der „Gefühlsübersteuerung": Wenn man Menschen zu ihren Beziehungen befragt, scheinen sie ihre Antworten weitgehend auf eine allgemeine Einstellung zu stützen. Um zu verstehen, warum Personen ihre Beziehungen auf eine bestimmte Art bewerten, brauchen wir daher Prädiktoren, die keine Facetten der Beziehungszufriedenheit sind. Methodische und theoretische Implikationen für die Beziehungsforschung und verwandte Fächer werden diskutiert.
Benjamin Karney ist Professor für Sozialpsychologie an der University of California, Los Angeles. Seine Forschung untersucht intime Beziehungen, insbesondere Ehen, und konzentriert sich darauf, wie Beziehungen durch den Kontext, in dem sie stattfinden, begünstigt oder eingeschränkt werden. Derzeit leitet er das Los Angeles Project on Newlywed Development (LAPOND), eine Längsschnittstudie über Paare mit geringem Einkommen, und ist (zusammen mit Thomas Bradbury) Leiter des UCLA Marriage and Close Relationships Lab. Seine Forschung wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Berscheid-Hatfield Award for Distinguished Mid-Career Achievement und dem Reuben Hill Research and Theory Award für herausragende Familienforschung.
Die Keynote wird von Prof. Dr. Eva Asselmann geleitet und findet in englischer Sprache statt. Wir freuen uns auf zahlreiche Zuhörende!
Wann? 27.09.2024 von 11:30 - 13:00 Uhr
Wo? Villa Carlshagen, Olympischer Weg 1 in Potsdam
Wer? Alle Interessierten, Studierenden und Mitarbeitende
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[English Version]
Relationship quality is the most studied construct in relationship science.
Surprisingly, however, it remains unclear which constructs are facets of relationship quality and which are independent predictors. In several large studies, Benjamin Karney and his team examined the degree of empirical redundancy among measures of prominent relationship constructs. They could show that a single general factor accounts for most of the shared variance across items. These results underscore the strong influence of sentiment override: when asked about their intimate relationships, individuals appear to base their responses largely on an overall attitude. Thus, it is important to examine predictors that are not facets of relationship satisfaction per se to understand why partners rate their relationships as they do. Methodological and theoretical implications for relationship research and related fields are discussed.
Benjamin Karney is a Professor and Chair of Social Psychology at the University of California, Los Angeles. His research examines intimate relationships, especially marriage, and focuses on how relationships are facilitated or constrained by the contexts in which they take place. Currently, he leads the Los Angeles Project on Newlywed Development (LAPOND), a longitudinal study of low-income couples, and co-directs (with Thomas Bradbury) the UCLA Marriage and Close Relationships Lab. His research has been recognized with numerous awards, including the Berscheid-Hatfield Award for Distinguished Mid-Career Achievement and the Reuben Hill Research and Theory Award for outstanding family science.